Die Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind das meistverschriebene Medikament in der Gastroenterologie und Hauptpfeiler der konservativen Therapie der Refluxkrankheit.
Ehemals wurde die Einnahme der PPI als völlig gefahrlos und frei von relevanten Nebenwirkungen angesehen. Inzwischen mehren sich Berichte über diverse neu erkannte PPI-Nebenwirkungen. Diese hängen or allem mit einer Dauereinnahme der PPI zusammen, die meist für die GERD Therapie erforderlich ist.
PPI Sammlung einer Apotheke. Foto: Steffi Schmidhuber
Obwohl die meisten dieser Nebenwirkungen doch selten sind, so haben sie in der Häufigkeit der Anwendung Bedeutung. Insbesondere aktuelle Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit Demenz-Entwicklung und Krebs–Entstehung müssen weiter kritisch beobachtet werden.
Möglicherweise müssen wir in Zukunft stärker die Notwendigkeit zur lebenslangen PPI Einnahme kritisch gegenüber den guten Möglichkeiten der Antirefluxchirurgie (Operationen gegen Reflux) abwägen.
Obwohl eine abschließende Bewertung der Nutzen-Risiko-Relation (Verhältnis des Nutzens der PPI gegenüber der Gefahren durch die PPI) ist noch nicht möglich. Dementsprechend versuchen wir hier die verfügbare aktuelle Datenlage zu den neu erkannten PPI Nebenwirkungen zusammenzutragen, um einen Überblick zu vermitteln.
Literatur
von Rahden BHA, Scheurlen M, Filser J, Stein HJ, Germer CT. Neu erkannte Nebenwirkungen von Protonenpumpeninhibitoren. Argumente Pro Fundoplicatio bei GERD?Chirurg. 2012 Jan;83(1):38-44. doi: 10.1007/s00104-011-2173-x. [Englische Zusammenfassung] [Webseite des Verlages]