Was bedeutet “konservativ”?
Unter konservativer Therapie versteht man alle nicht-operativen, das heißt “nicht-chirurgischen” Behandlungsmaßnahmen, die geeignet sind die Symptome und damit die Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Bei der Mehrzahl der Patientinnen und Patienten sind diese Maßnahmen ausreichend um eine gute bis sehr gute Symptomkontrolle (Abschalten des Sodbrennen) zu erzielen. Allerdings ist der Therapieerfolg stark an die Compliance der Patienten (konsequentes Einhalten der gemachten Empfehlungen) geknüpft.
Drei Säulen der konservativen Refluxtherapie
Die konservative Therapie der Refluxkrankheit besteht aus 3 Säulen.
… trotzdem gibt es Patienten, bei denen die konservative Therapie versagt
Allerdings gibt es auch Patientinnen und Patienten, bei denen die konservative Therapie nicht ausreichend ist. Diese können einen hohen Leidensdruck haben, selbst wenn eine optimal leitliniengerecht verordnete ist und diese konsequent umgesetzt wird. Dies sind Pantientinnen und Patienten, die einer weiterführenden Refluxdiagnostik bedürfen und bei denen ggf. eine Antirefluxoperation zu indizieren ist.
Literatur
Aktuell gültige s2k-Leitlinie
Koop H, Fuchs KH, Labenz J, Lynen Jansen P, Messmann H, Miehlke S, Schepp W, Wenzl TG; Mitarbeiter der Leitliniengruppe. S2k-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankkheit unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)Z Gastroenterol. 2014 Nov;52(11):1299-346. [Abstract in PubMed] [Frei Volltextversion zum Download]
LOPA-Studie: Patienten mit GERD sind unterdiagnostiziert und untertherapiert
LOPA ist die Abkürzung für “Lost Patients”, das heißt also “verlorene Patienten”: Professor Joachim Labenz, Refluxexperte aus Siegen, hat in dieser Arbeit (und einer weiteren bislang unpublizierten Studie LOPA-2) gezeigt, daß Patienten mit Refluxkrankheit unterdiagnostiziert und untertherapiert sind.
Labenz J, Labenz G, Stephan D, Willeke F; LOPA-Studiengruppe. Unzureichende Symptomkontrolle unter Langzeittherapie mit PPI bei GERD — Fakt oder Fiktion? MMW Fortschr Med. 2016 May 25;158 Suppl 4:7-11. [Abstract in PubMed]