Normalerweise erschlafft beim Schluckakt zunächst der obere Speiseröhrenschließmuskel, bevor dann eine “Kontraktionswelle” in der röhrenförmigen Speiseröhre beginnt. Diese ist zunächst schneller und wird dann langsamer. Kurz zuvor muss dann noch der untere Speiseröhrenschließmuskel regelrecht erschlaffen. Besonders gut wird diese Speiseröhrenfunktion in der hochauflösenden Manometrie abgebildet. Ein sehr anschauliches Beispiel für einen Schluckakt verdeutlicht dies:
Gestört ist diese normale Speiseröhrenfunktion bei den Ösophagusmotilitätsstörungen. Der häufigste Vertreter dieser seltenen Erkrankungen ist die Achalasie, gekennzeichnet durch einen unzureichend erschlaffenden unteren Speiseröhrenschließmuskel und ausschließlich simultane Kontraktionen in der röhrenförmigen Speiseröhre.
Prof. Burkhard von Rahden
“Seit nunmehr über 12 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Ösophagusmotilität. In Würzburg (2008 bis 2018) und jetzt in Salzburg (seit 2018) leite ich die Gastrointestinale Funktionsdiagnostik und den Schwerpunkt Funktionelle Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes. Hier werden Patienten mit Funktionsstörungen der Speiseröhre diagnostisch abgeklärt, als Basis für die Indikationsstellung zur konservativen und operativen Therapie. Die hochauflösende Manometrie (HRM) ist heute das Standardverfahren für die Abklärung der Speisseröhrenbeweglichkeit”