Definition Thoraxmagen Hiatushernie

Beim Thoraxmagen sind Anteile des Magenes (“partieller Thoraxmagen”) oder auch der gesamte Magen (“Kompletter Thoraxmagen”) in den Brustkorb verlagert.

Beim Thoraxmagen ist der Magen wie in dieser Schemazeichung teilweise, oder auch ganz, in den Brustkorb verlagert. Man spricht auch von großer Hiatushernie Typ III oder Mischtyphernie, oder auch mit Oberbegriff paraösophagealer Hernie.

Andere deutsche und englische Synonyme sind:

  • große Hiatushernie (large hiatal hernia, giant hiatal hernia)
  • paraösophageale Hernie
  • Mischtyphernie oder Mischhernie
  • Hiatushernie Typ II
  • Hiatushernie Typ III
  • Hiatushernie Typ IV
  • Upside-down-stomach

‘Upside-Down-Stomach’: Englischer Begriff oder auch Spezialfall

Auch der englische Begriff ‘Upside-Down-Stomach’ wird häufig synonym für dern Thoraxmagen verwendet. Eigentlich bezeichnet er aber ein spezielles Phänomen, bei dem der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen noch an regelrechte Position unterhalb des Zwerchfells, im Bauchraum verblieben ist. Der Magen ist herauf “rotiert” und steht somit “auf dem Kopf”, das heißt verkehrtherum – “upside-down”.

Probleme für die Patienten

Symptome

Patienten mit einem Brustkorbmagen haben häufig Refluxbeschwerden, wie Sodbrennen, saures Aufstossen bis hin zum Erbrechen. Die Refluxbeschwerden sind in der Regel durch die Fehllage des Magens bedingt.

Weiter können aber auch Dysphagie, das heißt Schluckstörungen auftreten. Auch dies ist als Ausdruck der Fehllage des Magens zu interpretieren. Dysphagie beim Thoraxmagen kann aber auch durch die Verkürzung der Speiseröhre mit mangelnder Vorspannung bedingt sein.

Ebenso kann Dyspnoe, das heißt Atmenot, durch einen Thoraxmagen bedingt sein. Dies kann einerseits aus Verdrängung und Kompression von Lunge und Herz resultieren, anderseit aber ebenso durch Reflux-bedingt sein.

Befunde

Ein anderes ganz wesentliches Merkmal beim Thoraxmagen ist die chronische Eisenmangelanämie, das heißt ein Blutarmut durch schleichenden Blutverlust. Die Patienten entwickeln an der Stelle, wo der r Magen am Zwerchfellschlitz reibt – durch den chronischen Druck – kleine Schleimhautgeschwüre, die als sog. Cameron-Läsionen angesprochen werden. Hieraus kann es bluten – entweder akut oder eben schleichend, chronisch.

Ein Thoraxmagen kann auch zu Oberbauchdruckgefühl, epigastrischen Schmerzen, Einklemmungsgefühlen im Oberbauch etc. führen.

Lesen Sie weiter bei “Thoraxmagen: Operationsindikation

Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag von Prof. Burkhard von Rahden, gehalten auf dem “Expertentreffen für Reflux- und Zwerchfellchirurgie” am 9. Oktober 2020 in Ludwigsburg.