Gutartige Erkrankungen der Speiseröhre
Gastroösophageale Refluxkrankheit
- Erosive GERD = mit Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis)
- Nicht-erosive GERD (NERD)
Prof. von Rahden ist Spezialist / Experte für die operative und konservative Therapie des pathologischen Reflux. Die konservative Therapie erfolgt mit diätetischen Maßnahmen, Lebensstilanpassen und medikamentöser Therapie. Wenn hierdurch keine hinreichende Symptomkontrolle erzielt wird und die Patienten Leidensdruck trotz optimale konservativer Therapie haben, kann eine interventionelle oder operative Therapie in Betracht gezogen werden.
Speiseröhrenbeweglicheitsstörungen = Ösophagusmotilitätsstörungen
- Achalasie
- Distaler Ösophagospasmus
- Jackhammer-Ösophagus
Prof. von Rahden hat als Spezialist / Expert für die Achalasie und andere Ösophagusmotilitätsstörungen ein spezielles Interesse an diesen seltenen Erkrankungen. Er hat eine der größten Serien (>450 Eingriffe) mit den unterschiedlichen Operativen Therapieverfahren operiert (Siehe achalasie.info)
Speiseröhrendivertikel
- Zenker-Divertikel (= Hypopharynx-Divertikel)
- Parabronchiales Divertikel
- Epiphrenisches Divertikel
Speiseröhrenverletzung
- Ösophagusperforation
- Boerhaave-Syndrom (= Ösophagusruptur)
- Speiseröhrenverätzung (Säure/ Lauge)
Fremdkörperverschlucken
Zwechfellbrüche am Speiseröhre-Magen Übergang (=Hiatushernie)
- Axiale Hiatushernie (Typ I)
- Paraösophageale Hiatushernie (Typ II)
- Mischtyphernie (Typ III)
- Komplexe Hiatushernie (Typ IV) inkl. anderer Organe (z.B. Dickdarm) als Bruchinhalt
- Maximalform der Hiatushernie: Thoraxmagen (=Upside Down Stomach)
Nur die Hiatushernien ab Typ II sind OP-pflichtig. Die Typ I Hernie (axiale Hernie) hingegen wird nur bei operativer Therapie einer Refluxkrankheit “mitversorgt”.
Spezielle Formen der Speiseröhrenentzündung
- Soor-Ösophagitis
- Eosinophile Ösophagitis (EE): Bei der EE spricht man auch von der “Allergie der Speiseröhre”. Charakteristisch ist die Durchsetzung (“Infiltration”) der Speiseröhrenschleimhaut mit eosinophilen Granulozyten. Die EE fällt meist durch das Leitysmptom Dysphagie auf. Der Manometrie-Befund ist meist unspezifisch, kann verschiedene Muster einer gestörten Speiseröhrenbeweglichkeit zeigen. Die Therapie der EE erfolgt mit tranoral eingenommenem Cortisonpräparat (z.B. Budesonid).
- Lymphozytäre Ösophagitis
Heterotope Magenschleimhaut (=Heterotopic Gastric Mucosa, HGM) im cervikalen Ösophagus (sog. “Inlet-Patch”)
Eine solche versprengte Magenschleimhaut in der oberen Speiseröhre wird in etwa 6% der Menschen gefunden. Allerdings ist die HGM etwas schwierig zu erkennen, da sie direkt unterhalb des oberen Speiseröhrenschließmuskels liegt. Dort entgeht sie dem Blick des HNO Arztes, und der die flexible Endoskopie (Magenspiegelung) durchführende Endoskopiker (Chirurg oder Gastroenterolge) muss an der genannten Stelle schon sehr genau schauen.
Von Prof. von Rahden, Viszeralchirurg aus Salzburg, stammen zwei Publikationen zum Thema HGM. Bereits 2004 hat er eine Klassifikation der heterotopen Magenmukosa in der hochrangigen Zeitschrift “American Journal of Gastroenterology” publiziert.
Gutartige (und intermediäre) Tumoren von Speiseröhre und Magen
- Leiomyome des Ösophagus: Kugelförmige, glatt begrenzte Tumoren in der Wand der Speiseröhre (im Gegensatz zu den Karzinomen, die von der Schleimhaut ausgehen) sind meistens sog. “Leiomyome”, die von glattmuskulären Zellen ihren Ausgang nehmen. Diese Tumoren können heute auf minimal-invasivem Wege (Laparoskopie, Thorakoskopie – “Schlüssellochchirurgie”) oder auch mit rein endoskopischem Verfahren (Analog zu POEM) entfernt werden. Prof. von Rahden hat schon lange ein besonderes Interesse als Spezialist / Experte für diese seltenen Tumoren der Speiseröhre (siehe Publikation einer der größten chirurgischen Serien zu den submukösen Ösophagustumoren aus dem Jahr 2004).
- Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) des Magens
Bösartige Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens
Speiseröhrenkrebs (=Ösophaguskarzinom)
- Adenokarzinom (durch Refluxkrankheit)
- Plattenepithelkarzinom (durch exogene Noxen, Rauchen, Alkohol)
Magenkarzinom
Unterscheidung nach Lokalisation
- Magencorpuskarzinom
- Magenantrumkarzinom
Unterscheidung nach histologischem Typ:
- intestinaler Typ nach Laurén
- diffuser Typ nach Laurén
- Siegelringzelliges Karzinom
Adenokarzinome am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen (AEG)
- AEG I (Tumor untere Speiseröhre)
- AEG II (Tumor direkt in der Cardia – Grenze Speiseröhre Magen)
- AEG III (Tumor im oberen Magen)
Die operative Therapie dieser Tumoren ist besonders anspruchsvoll, aufgrund der Zuordnung zu beiden Organen. Bisweilen ist ein “Zwei-Höhlen-Eingriff” erforderlich. Das heißt der Chirurg muss sowohl in der Brusthöhle, als auch in der Bauchhöhle operieren.
Zwei der wichtigsten chirurgischen Lehrer von Prof. von Rahden (Prof. Siewert und Prof. Stein) waren die Erfinder einer bis heute gebräuchlichen Klassifikation der sog. AEG-Tumoren. Auch Prof. von Rahden hat über diese Tumorentitäten und dieses onologische Modell publiziert (siehe PubMed)